Nie wieder langweilige Meetings!
„Guten Morgen, das hier ist die Agenda des Tages. Volker, bitte starte doch mal und gib uns ein Update zu den aktuellen Quartalszahlen.“ GÄÄÄHN! So oder so ähnlich beginnen in den meisten Unternehmen die Meetings. Und was passiert? Alle Beteiligten lassen sich entspannt zurück in den Stuhl gleiten, die Augen auf Halbmast, die Kaffeetasse fest im Griff und schwups mit den Gedanken abgeschweift.
Kreative Methoden und abwechslungsreiche Übungen machen Meetings zu einem Erlebnis und steigern die Teamdynamik.
Wer bei dieser Routine nun kreativen Output und eine positiv ansteckende Energie im Raum erwartet, wartet vergebens. Solche Meetings sind sterbens langweilig!
Ja, es gibt ernste Themen, die besprochen werden müssen. Und ja, auch die Präsentation von Zahlen, Daten und Fakten gehört manchmal einfach dazu.
Doch man könnte schon so viel Abwechslung reinbringen, wenn man Meetings grundsätzlich anders ausgestaltet und aufbaut!
Hier ein paar Tipps, wie Sie zukünftig mehr Schwung in die Bude bringen!
Alles eine Frage der Haltung
Als Führungskraft werden Sie häufiger in der Position sein, Team-Meetings oder interne Workshops entsprechend vorbereiten und moderieren zu müssen. Die erste Frage, die Sie sich im Vorfeld stellen sollten, lautet daher: „Mit welcher inneren Haltung möchte ich heute in das Meeting gehen?“. Es ist Ihre Energie, die darüber entscheidet, wie das Team reagiert. Mit welcher Stimmung und Einstellung Sie das Meeting starten, überträgt sich automatisch auf den Rest der Runde – ob Sie wollen oder nicht. Es passiert ganz automatisch. Machen Sie sich im Vorfeld also immer wieder bewusst, dass Ihre eigene innere Haltung einen enormen Einfluss auf die Stimmung im Raum hat.
„Bringen Sie die Stimmen zum Klingen!“
In allen Teams gibt es lautere und leisere Typen. Die einen, die zu allem eine Meinung besitzen und auch kein Problem damit haben, ihre Gedanken offen kundzutun – und die anderen, die in der Gruppe eher zurückhaltend und still sind und lieber erstmal in Ruhe nachdenken, bevor sie ihre Meinung mit anderen teilen, wenn sie überhaupt dazu kommen.
Denn leider passiert es immer wieder, dass die leiseren Typen übergangen und überhört werden, obwohl ihr Beitrag einen echten Mehrwert für die Gruppe hätte.
Um das zu verhindern, gibt es einen spannenden Merksatz, den ich von Didaktik-Trainer Harald Groß gelernt habe: „Bringen Sie die Stimmen zum Klingen!“
Damit ist gemeint, zu einem möglichst frühen Zeitpunkt im Workshop oder Meeting, bereits jede Stimme im Raum einmal zu Wort kommen zu lassen. Das kann durch eine simple Frage erfolgen, die jede Person mit einem kurzen Satz der Reihe nach beantwortet. Um welche Fragen es sich dabei handeln kann, sehen Sie gleich. Der Sinn der Übung ist in diesem Fall, ein Bewusstsein für jede Person im Raum zu schaffen und auch den etwas Schüchterneren die Gelegenheit zu geben, „sich aufzuwärmen“.
Doch kommen wir nun zum Kern: Wie lassen sich Meetings wirklich abwechslungsreich gestalten?
Was Führungskräfte von guten Trainern lernen können
Probieren Sie es doch mal mit Aktivierungsübungen! Gemeint sind kleinere Übungen zum Einstieg oder nach einer Pause, um die Energie im Raum zu erhöhen und die Aufmerksamkeit zu steigern.
Eine Methodik, die Sie in jedem Train-the-Trainer-Seminar lernen, die aber auch bestens im Unternehmensalltag funktioniert, um müde Gruppen auf Trab zu halten und Abwechslung in Ihre Meeting-Routinen zu bringen.
Hierbei kann es sich sowohl um Icebreaker-Fragen, Bewegungsübungen oder auch Kreativitätstechniken handeln. Sie haben dabei thematisch in der Regel nichts mit dem Inhalt des Meetings oder Workshops zu tun, sondern dienen einfach dem Spaß und der Abwechslung.
Hier ein Auszug meiner persönlichen Lieblings-Aktivierungsübungen, die auch regelmäßig in der Leaders Academy zum Einsatz kommen.
Die Liste an Aktivierungsübungen lässt sich beliebig erweitern! Wenn Sie selbst recherchieren, werden Sie sicher schnell fündig.
Aktuelle Studien zeigen, dass neue Erfahrungen im Alltag zur Ausschüttung von Glückshormonen führen. Nutzen Sie diesen Effekt für Ihre Meetings und sorgen Sie mit regelmäßiger Abwechslung für Überraschungsmomente und somit für mehr Glücksgefühle im Team.
Der Mensch ist ein sinnliches Wesen. Achten Sie in Ihren Meetings darauf, regelmäßig alle fünf Sinne anzusprechen. Was kann Ihr Team heute Neues hören, sehen, riechen, fühlen und schmecken? Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.
Auch das Ende von Meetings können Sie abwechslungsreich gestalten. Wie wäre es zum Beispiel mal mit einer Abschlussfrage? Meine Lieblingsübung lautet hier 1 aus 3: Überlegen Sie sich drei Satzanfänge, die Sie auf eine Chart bringen und lassen Sie jede Person sich einen Satzanfang aussuchen, den sie mit einem ganzen Satz beendet. Zum Beispiel:
Ich bin heute dankbar für …
Mein größtes Learning heute ist …
Ich freue mich auf …
Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass langweilige Meetings der Vergangenheit angehören und mehr Schwung in Deutschlands Konferenzräume bringen.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Umsetzung.