5 Grundsätze, wie sich Führungskräfte das Leben leichter machen
„Was sind deine Herausforderungen als Führungskraft? Welche Aufgaben schiebst du hierbei vor dir her, magst du nicht und umgehst du?“. Das sind Standardfragen in meinen Kunden-Kick Offs. Obwohl es banal klingt, offenbaren die Antworten meist sofort, wie man der Führungskraft das Leben erleichtern kann.

Die Herausforderungen von Führungskräften im Fokus.
Die fünf wichtigsten Grundsätze sind…
1 | Führen sichtbar machen
Häufig höre ich: „Wenn ich den ganzen Tag damit beschäftigt bin, Aufgaben zu delegieren und mich mit Mitarbeiterthemen zu befassen, bleibt die eigentliche Arbeit liegen. Ich habe sogar das Gefühl, dass alle anderen arbeiten, ich hingegen nur in die Beobachterrolle schlüpfe.“ Es ist tatsächlich so, dass sich das Aufgabenfeld einer Führungskraft verändert. Es ist notwendig, sich von den täglich anfallenden, operativen Aufgaben fernzuhalten, um Zeit und Raum zu schaffen, diese Aufgaben auf den Schultern des Teams zu verteilen. Das Planen von Ressourcen, das Übertragen von Verantwortung, das Fordern und Fördern von Qualifikationen und das reibungslose Zusammenarbeiten des Teams sind nun deine Aufgaben. Das erfordert Zeit und genau die Qualifikationen einer Führungskraft, die sie von den Teammitgliedern unterscheidet. Wer das erkennt, findet es leichter, diese Aufgabe anzunehmen und die geleistete Arbeit anzuerkennen.
2 | Teamentwicklung durch Wissensweitergabe
„Bevor ich es lange erkläre, mach’ ich es gleich selbst. Dann weiß ich außerdem, dass es passt.“ Der Klassiker und eine weit verbreitete Denkweise. Das ist jedoch oft darauf zurückzuführen, wie Informationen und Wissen im Unternehmen weitergegeben werden. Als Führungskraft greift man auf einen großen Wissensfundus zurück, der nicht immer schriftlich festgehalten wurde. In der Fachsprache wird dies als implizites Wissen bezeichnet. Dieses implizite Wissen zu teilen und den anderen Mitarbeitern zugänglich zu machen, Aufgaben zu delegieren und den eigenen Erfahrungsschatz weiterzugeben, ist jedoch sehr wichtig. Du wirst überrascht sein, welcher zusätzliche und neue Input entstehen kann, wenn du Wissen teilst und zudem Vertrauen schenkst. Sei offen für Überraschungen und betrachte sie als Chance für die Entwicklung des Teams.
3 | Verbesserter Output durch klare Kommunikation
Doch was ist schiefgelaufen, wenn das Ergebnis der delegierten Arbeit nicht das ist, was man sich vorgestellt hat? Zu 99% liegt es daran, dass die Erwartungshaltung von der Führungskraft nicht klar kommuniziert wurde, wichtige Informationen fehlten bzw. der persönliche Wissensstand des Mitarbeiters nicht mit dem eigenen übereinstimmte. Jeder kennt dieses Phänomen auch im privaten Bereich und weiß, dass selbst eine vermeintlich glasklar formulierte Erwartungshaltung dennoch zu Missverständnissen führen kann. Deshalb solltest du sicherstellen, dass wirklich alle relevanten Informationen vorhanden sind. Frage nach, ob es Rückfragen gibt oder ob noch weitere Details benötigt werden.
4 | Kritik schließt Harmonie nicht aus
Kritikgespräche werden oft mit negativen Emotionen verbunden, was zu Spannungen führt. Viele Führungskräfte geben zu, dass sie solche Gespräche meiden und hoffen, dass sich die Probleme von selbst lösen. Leider ist das ein Trugschluss. Ein Teil der Mitarbeiter wird die fehlende Kritik ausnutzen, während der Rest enttäuscht ist, dass der Chef nicht reagiert. Nicht zu reagieren oder nicht angemessen zu handeln, wenn konstruktives Feedback nötig ist, ist immer die schlechteste Lösung. Doch wie kann man über seinen eigenen Schatten springen, wenn einem solche Gespräche unangenehm sind? Mit einer gut erlernten Methode. Ein Kritikgespräch erfordert Vorbereitung. Das bedeutet, dass man sich nicht nur mit dem kritisierten Thema selbst auseinandersetzt, sondern auch darüber nachdenkt, wie man diese Kritik äußert. Das Gespräch sollte immer respektvoll und auf Augenhöhe stattfinden. Die Worte sollten sorgfältig gewählt sein, damit beide Parteien den Raum mit einem guten Gefühl verlassen können. Der Schwerpunkt liegt immer darauf, wie man kritisiert, nicht auf der Person selbst.
5 | Demotivations-Faktoren kennen
Jeder kennt die umfangreichen Listen an Mitarbeiter-Benefits auf Unternehmens-Webseiten oder in Stellenanzeigen. Sie sollen Mitarbeiter anziehen und zum Bleiben motivieren. Doch vielen ist nicht bewusst, dass jeder Mensch individuelle Motivationsfaktoren hat und gleichzeitig durch Kleinigkeiten schnell demotiviert werden kann. Gut gemeinte Maßnahmen führen nicht immer zu positiven Reaktionen.
Kein Entscheidungsfreiraum
Fehlendes Vertrauen
Nicht gehört oder gesehen werden
Fehlendes Lob
Keine Perspektive
Im Übrigen: Geld ist oft nur ein kurzfristiger Motivationsfaktor. Die Zufriedenheit der Mitarbeiter lässt sich nicht erkaufen, sondern muss von Führungskräften aktiv gefördert werden. Sprich daher in Jahresgesprächen mit deinen Mitarbeitern darüber, was sie antreibt, was sie wirklich motiviert und was sie an ihrem Job begeistert. Scheue dich nicht, auch nach den Faktoren zu fragen, die sie demotivieren. Die Antworten können dir wertvolle Erkenntnisse für die Zukunft liefern.