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Volle Konzentration auf den Einflussbereich

So werden Sie als Führungskraft zum Krisengewinner

Die Krise offenbart unterschiedlichste Führungsqualitäten. Einige Chefs wachsen über sich hinaus und entwickeln mit jeder Herausforderung mehr positive Energie. Was dahinter steht, ist eine wichtige Fähigkeit, die Führungskräfte erlernen können. Ein gutes Krisenmanagement kann nur funktionieren, wenn man sich auf den eigenen Einflussbereich konzentriert. Wie das gelingt und Sie mit der Krise wachsen können, zeigen wir Ihnen in 6 Schritten.

Persönlichkeitsentwicklung von Svenja Noll, 11.05.2021
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Ausschnitt aus dem online Krisen-Coaching für Führungskräfte „MENTAL WACHSEN“ mit Boris Grundl zum Thema Einfluss- vs. Interessenbereich.

Die meisten Menschen machen in ihrem Leben Krisen durch. Die Corona-Pandemie bringt aber eine neue Radikalität mit sich. Denn alle Menschen sind davon betroffen. Und das in verschiedensten Lebensbereichen. Seien es gesundheitliche Sorgen, finanzielle Probleme oder die Angst um den eigenen Arbeitsplatz. Hinzu kommt familiärer Stress, der in Zeiten von Homeoffice und Homeschooling mitunter zunimmt. Das führt dazu, dass Sie als Führungskraft derzeit gegen mehrere Krisen gleichzeitig kämpfen müssen. Herausforderungen sind Sie gewohnt, aber die aktuelle Veränderungsgeschwindigkeit bringt selbst gestandene Chefs an Grenzen.

1. Schritt:

Unterschätzen Sie nicht die Auswirkungen der Krise auf die eigene Persönlichkeit

Keine Frage: Die Corona-Pandemie ist eine große Belastungsprobe für Geschäftsführer, CEOs und Teamleader in Unternehmen. Wenn mehrere Krisen in unterschiedlichen Lebensbereichen gleichzeitig aufeinandertreffen, so wie es derzeit der Fall ist, kann das das Fassungsvermögen eines Einzelnen überschreiten. Es kommt zu dem weithin bekannten Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Überforderung und Kontrollverlust sind die Folge. Nicht selten stellt sich dann ein Gefühl von Resignation ein. Im schlimmsten Fall kommt es zu psychischen und physischen Störungen.

Aber Sie können Ihre Belastbarkeit in anspruchsvollen Zeiten ausbauen und aus ihnen lernen. Mit dem richtigen Blickwinkel führt die Krise nicht zum Zusammenbruch, sondern zum Aufbruch. Die Selbstfunktionalität wird höher und Sie als Führungskraft können sich wieder auf Ihre Arbeit konzentrieren. Nicht alle bringen von Natur aus dieselbe Resilienz mit, aber jeder kann daran arbeiten und seine innere Stärke mobilisieren.

2. Schritt:

Schärfen Sie Ihr Bewusstsein für Ihre Resilienz!

Es gibt Chefs, die wichtige Entscheidungen aufschieben und sich in der Krise komplett zurückziehen. Und es gibt solche, die scheinbar entschlossen agieren, im Innern aber stark verunsichert sind. Die Diskrepanz zwischen Handeln und Denken ist für Mitarbeiter meist spürbar. Die Farce hält über Wochen und Monate nicht stand.

Die Frage ist: Wie gelingt es manchen Menschen eine solche Klarheit und Entschiedenheit an den Tag zu legen, während andere im Krisenmodus untergehen? Wie schaffen Sie das als Führungskraft?

In erster Linie hängt das mit Ihrer Resilienz zusammen, sprich Ihrer persönlichen Widerstandsfähigkeit. Diese Eigenschaft wird in extremen Situationen erkennbar. Wenn Ihre Resilienz groß ist, können Sie schwierige Phasen mit Zuversicht und innerer Sicherheit meistern. In den meisten Fällen gehen Sie sogar gestärkt daraus hervor. Dabei ist Ihre Krisenbeständigkeit nicht in allen Bereichen gleich. Auch wenn Sie eine Krise im Beruf gut meistern, heißt das nicht, dass Sie einen privaten Schicksalsschlag ebenso gut verkraften.

An bestimmten Reaktionen können Sie frühzeitig erkennen, wenn es Ihnen selbst oder anderen zu viel wird:

  • Ohnmacht oder das Gefühl von Kontrollverlust

  • Weigerung, Entscheidungen zu treffen

  • Unfähigkeit, neue Möglichkeiten zu erkennen

  • Verdrängung, nicht wahrhaben wollen

  • Energieverlust und Leistungsrückgang

  • Geringes Selbstwertgefühl

  • Psychosomatische Leiden

Haben Sie als Führungskraft also keine Chance, die Corona-Krise zu meistern, wenn Sie im Innern Unsicherheit und Angst verspüren? Doch, das haben Sie! Denn Resilienz ist kein angeborenes Persönlichkeitsmerkmal, sondern eine Reihe von Fähigkeiten. Mit anderen Worten: Jede Führungskraft kann mental wachsen. Was unbedingt dazu gehört, ist die Konzentration auf das Veränderbare.

3. Schritt:

Erkennen Sie Ihre Einflussbereiche!

Viele Menschen vergeuden ihre Kraft. Noch nicht einmal wissentlich, sondern weil sie ihre Denkstrukturen nicht ausreichend reflektieren. Ausreden wie „Ich bin eben so“ oder „was soll ich machen?“ sind der Versuch, dafür eine Rechtfertigung zu finden.

Vielleicht kennen Sie das von sich selbst: Sie verschwenden einen Großteil Ihrer Energie darauf, sich über Dinge zu beschweren, die Sie schlichtweg nicht ändern können. Oder Sie echauffieren sich über Menschen, weil sie etwas tun oder auch nicht tun. Kurzum: Sie verrennen sich emotional in einen Interessensbereich, auf den Sie nicht den geringsten Einfluss haben. Dadurch treten sie auf der Stelle und werden immer frustrierter.

Wer Probleme erfolgreich meistern möchte, sollte sich auf das fokussieren, was er auch selbst in der Hand hat. Dazu gehört beispielsweise, welche Bücher man liest, wieviel man schläft, was man isst oder auch welche innere Haltung man in einer Krise einnimmt. Das alles zählt zu Ihrem Einflussbereich. Hier können Sie aus eigener Initiative Dinge verändern.

Die Regierungsgeschäfte hingegen oder eine auftretende Rezession können Sie nur bewerten, nicht verhindern. Das mag zwar in Ihrem Interessensbereich liegen, aber es besteht keinerlei Möglichkeit, darauf einzuwirken. Also bringt es auch nichts, sich emotional darin zu verlieren und wertvolle Kraftreserven aufzubrauchen. Klingt theoretisch erst einmal einfach. Selbst Personen, die das erkannt haben, scheitern aber oft an den Hindernissen des Alltags. Den Blick beständig dahin zu richten, wo man zupacken und etwas bewegen kann, dazu gehört viel Disziplin.

Der Autor Stephen R. Covey (The Seven Habits of Highly Effective People) unterscheidet drei Interessenbereiche, auf die man in unterschiedlichem Maße einwirken kann. Dazu zählt der sogenannte „Circle of Concern“. Dieser bezieht sich auf äußere Dinge, auf die man selbst keinerlei Einfluss hat. Meist geht es hier auch um Geschehnisse, die in der Vergangenheit liegen. Zu einem bestimmten Grad einwirken können wir auf den „Circle of Influence“. Dabei ist man aber abhängig von anderen, beispielsweise bei einer Fußballmannschaft, die durch eigene Leistung und durch die Kraft der gesamten Mannschaft ein Turnier gewinnen kann. Der alles entscheidende Kern ist in Coveys Analyse der „Circle of Control“. Hier haben Menschen die volle Kontrolle über das, was sie erreichen können. Nämlich durch ihre innere Haltung und ihr Verantwortungsbewusstsein.

Circle of control nach Autor Stephen R. Covey

4. Schritt:

Verbessern Sie Ihre Selbstwirksamkeit!

Gelingt es Ihnen als Führungskraft im Unternehmen, Ihre Einflussbereiche klar auszumachen und sich nur darauf zu konzentrieren, gewinnen Sie automatisch an mentaler Umsetzungskraft hinzu. Die neu gewonnen Ressourcen verleihen Ihnen Klarheit und den richtigen „Anpack“ für Herausforderungen. Sie spüren, dass Sie etwas bewirken können. Und das löst etwas in Ihnen aus. Die tiefe Überzeugung an die eigene Tatkraft führt damit ganz nebenbei auch zu einer verbesserten Selbstwirksamkeit. Albert Bendura prägte diesen wunderbaren Begriff und meinte damit den eigenen Glauben daran, selbst schwierige Situationen aus innerer Kraft meistern zu können. 

Richtet man den inneren Fokus also neu aus, kann das wahre Wunder für die eigene Persönlichkeit und Führungskraft bewirken. Es tun sich neue Handlungsspielräume auf, die Perspektive weitet sich. Die Crux im Alltag ist es allerdings, nicht abzuschweifen. Und wenn man sich emotional verrannt hat, wieder zurück zu sich selbst und seinem Wirkungsbereich zu finden.

Ein Beispiel:

Sie informieren sich stündlich über die neuesten Nachrichten aus aller Welt. Da spricht erst einmal nichts gegen – wenn Sie Ihre Energie nicht darauf verschwenden, was die Regierung Neues beschlossen hat und wie schlimm die Hygienevorschriften sind. Natürlich können Sie alles beklagen, doch der Nutzen daraus ist gering. Bleiben Sie bei sich! Das heißt: Übersetzen Sie die neuesten Beschlüsse in Ihr Business. Wie können Sie das Beste daraus machen und was können Sie verändern, mitgehen, weiterentwickeln?

Checkliste für Ihren Einflussbereich

Wie steht es um Ihre innere Haltung? Das können Sie leicht überprüfen. 4 Fragen und Sie haben die Antwort.

  • Wie ist Ihr mentaler Zustand in der Krise?

    • Haben Sie das Gefühl von Ohnmacht oder Kontrollverlust?
    • Weigern Sie sich, Entscheidungen zu treffen?
    • Sind Sie zuweilen unfähig, Alternativen oder neue Möglichkeiten zu erkennen?
    • Verdrängen Sie Tatbestände oder Herausforderungen, wollen diese einfach nicht wahrhaben?
    • Halten Sie lieber an Bekanntem fest und wagen nichts Neues?
    • Nehmen Sie die Realität in erster Linie kritisch wahr?
    • Lassen Sie sich oft zu zynischen und sarkastischen Äußerungen verleiten?
    • Spüren Sie Energieverlust und Leistungsrückgang?
    • Leiden Sie unter einem geringen Selbstwertgefühl?
    • Haben Sie bereits psychosomatische Leiden?
  • Was können Sie (in Ihrem Unternehmen) tatsächlich beeinflussen?

  • Was belastet Sie?

  • Können Sie die Dinge, die Sie belasten, verändern oder liegen sie in Ihrem Interessensbereich?

5. Schritt:

Stärken Sie Ihre Krisenkompetenz!

Die Krise erzeugt Gewinner und Verlierer. Stehen Sie mit dem Rücken an der Wand, gelingt Ihnen auch kein gutes Krisenmanagement. Sind Sie stattdessen mit sich selbst im Reinen und wissen genau, worauf Sie sich konzentrieren müssen, entfesselt das unglaublichen Tatendrang.

Die innere Haltung ist letztendlich der Katalysator, der Menschen aus Krisen herausführen kann – und auch Ihnen dabei hilft, beständig durch die aktuelle Situation zu navigieren.

Vielleicht gehört Ihre Branche zu denen, die massiv unter der Krise leidet. Die Zahlen brechen ein, Ihre Mitarbeiter sind verunsichert. Ganz klar ein Grund für Sie als Vorgesetzten den Kopf in den Sand zu stecken und sich in alle Richtungen über den Lockdown zu beschweren, der die Wirtschaft komplett lahmlegt. Aber damit kommen Sie nicht weiter. Wenn Sie sich stattdessen auf Ihren Einflussbereich besinnen, wissen Sie auch, was zu tun ist.

Sie fokussieren Ihre innere Kraft darauf, wie Sie Ihr Unternehmen jetzt durch die Krise bringen. Vielleicht entwickeln Sie neue Produkte oder Vertriebswege, setzen agilere Prozesse auf und machen Ihren Mitarbeitern beständig weiter Mut? Denn hier liegt Ihr Einflussbereich. An diesen Stellschrauben können Sie drehen und Change-Barrieren überwinden.

6. Schritt:

Führen Sie Ihre Mitarbeiter zielsicher durch die Krise!

Sie als Führungskraft sind der größte Hebel im Unternehmen. Ihre Stärke oder Schwäche entscheidet darüber, wie Mitarbeiter in Krisenzeiten weiterarbeiten. Wenn Ihnen als Vorgesetztem also eine gute Selbstführung gelingt – sprich, wenn Sie sich auf Ihre Einflussbereiche konzentrieren – ist die Chance groß, dass Sie auch Ihre Mitarbeiter erfolgreich entwickeln.

Denn bei der Führung kommt es darauf an, Menschen dazu zu bringen, dass sie auf sich selbst zurückgeworfen werden. Klingt zunächst wenig motivierend. Dahinter steckt aber genau dasselbe Prinzip, dass auch die Chefs in ihrer Persönlichkeit weiterbringt. Nämlich die Selbstwirksamkeit jedes einzelnen Mitarbeiters auszubauen. Dazu müssen Teamleader ihnen aber auch tatsächlichen Einfluss gewähren, also Verantwortung übergeben. Bleibt der Einfluss bei Ihnen als Führungskraft wird das Ganze zur Farce.

Den Mitarbeiter also auf Ergebnisse festnageln, aber ihm die Möglichkeit entziehen, dafür auch Sorge zu tragen – das funktioniert nicht. Das nährt womöglich Ihre eigene Selbstbestätigung als Chef, blockiert aber die Entwicklung Ihrer Belegschaft. Was Ihre Mitarbeiter jetzt brauchen, ist Ihre Entschlossenheit und Ihr Vertrauen in die Leistungsstärke jedes Einzelnen.

Fazit:

Die Fähigkeit zur Selbstführung entscheidet über gutes Krisenmanagement

Benjamin Franklin sagte einst: „Während wir nicht alles kontrollieren können, was uns passiert, können wir kontrollieren, was in uns passiert.“ Die innere Haltung macht am Ende also den Unterschied aus. Durch sie können Sie Ihre Wirksamkeit nachhaltig verbessern – in Ihrem Business und Ihrem privaten Umfeld. Dieses Wissen und die Fertigkeit, es im Alltag auch umzusetzen, entscheiden über gutes Krisenmanagement oder kompletten Kontrollverlust.

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Svenja Noll
Ist Senior Marketing Managerin der Leaders Academy und verantwortet u.a. die LEADERS Magazin Redaktion.