Interview mit Dr. Stefan Dick: Führung im Mittelstand

Warum bist du Führungskraft geworden?

Ich möchte immer etwas bewegen und zum Positiven verändern – das kann man nur in Führungsverantwortung.

Was nervt oder frustriert dich am meisten in deiner Rolle als Führungskraft?

Sätze wie: Das war schon immer so, das haben wir noch nie anders gemacht, da könnte ja jeder kommen!

Du selbst kommst von einem Großkonzern und bist jetzt in einem mittelständischen Unternehmen. Welche Veränderungen und Herausforderungen haben sich in deiner Führungsrolle mit diesem Wechsel ergeben?

In einem Großkonzern sind alle Einzelheiten der Prozessketten detailliert beschrieben und geregelt, was für die Beschäftigten frustrierend sein kann, weil sie keine Spielräume für eigene Entscheidungen haben. Im KMU ist manches gar nicht geregelt und ergibt sich einfach durchs Machen – und das kann gefährlich für das Unternehmen werden, wenn davon wichtige Entscheidungen abhängen. Hier die richtige Balance zwischen Regeln und Freiraum zu finden, ist meine größte Herausforderung.

Warum hast du dich für die Leaders Academy / 360° FÜHRUNG entschieden?

Ein Mitarbeiter der ersten Führungsebene hatte das Training schon absolviert, und die Steigerung der Performance war beeindruckend. Das musste ich natürlich auch haben!

Hattest du Herausforderungen/Themen, die du erst durch das Training erkannt hast?

Führen auf Distanz im KMU – brandaktuell während des Trainings durch die COVID-Pandemie.

Was hat dir besonders gut an unserem Training gefallen?

Die praktischen Übungen und Gruppenarbeiten waren immer sehr bereichernd, weil andere Teilnehmer auch andere Perspektiven ermöglichen.

Dein größter AHA-Moment in 360° FÜHRUNG?

Die anderen Teilnehmer haben ja genau die gleichen Herausforderungen!

Du schickst ja alle deine Führungskräfte in die Trainings der Leaders Academy. Warum hältst du Führungskräftetrainings für wichtig? Warum sollten FKs deiner Meinung nach ein Training besuchen?

Viele Führungskräfte sind in ihre Position gekommen, weil sie fachlich dauerhaft überzeugt haben. Zur Führung gehören aber noch viele weitere Instrumente, die man nicht in die Wiege gelegt bekommt – und das müssen sich Führungskräfte hart erarbeiten. Statt von vielleicht schlechten Beispielen zu lernen, wie man es nicht macht, lernt man am besten vom Profi, der weiß, wie es geht!

Was sind deine Erfahrungen mit der Generation Z? Was macht ihr, um attraktiv für diese anspruchsvolle Generation zu sein?

Menschen in Schubladen zu sortieren ist immer schwierig – und das passiert gerade mit den jungen Menschen, die jetzt auf den Arbeitsmarkt kommen. Diese Beschäftigten sind nicht anspruchsvoller als frühere Generationen, sie haben allerdings Ansprüche in anderen Bereichen, und auf die muss man als Unternehmer eingehen. Wir beschleunigen unseren digitalen Recruiting-Prozess und versuchen zusammen mit dem Betriebsrat Arbeitszeitmodelle zu schaffen, die den jungen Menschen entgegenkommen. Allerdings – Schichtarbeit bleibt Schichtarbeit, egal für welche Generation!

Hast du einen Führungstipp, den du deinem jüngeren Ich geben würdest, hättest du die Chance dazu?

Nimm Dich nicht so wichtig!

Was ist deine größte Challenge zur Zeit?

Als Lebensmittelbetrieb hängen wir bei der Rohstoffversorgung stark von der Natur ab. Wie wird sich die Verfügbarkeit in den nächsten 20 Jahren ändern und was kann man unternehmen?

Gibt es eine Führungspersönlichkeit, die du hier gerne einmal featuren möchtest?

Olaf Scholz – ich bewundere, wie er auch in schwierigen Zeiten Gelassenheit und Zielstrebigkeit vereinbart.

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Christian Parnitzke

Als Inhaber und Trainer der Leaders Academy Ingolstadt – Regensburg ist er Experte rund um das Thema Leadership.

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