Warum Emotionen der Erfolgsturbo für Führungskräfte sind
Unter Druck und Zeitnot kommen Menschen an ihre Grenzen. Das ist auch bei Führungskräften nicht anders. Die Fähigkeit, Probleme zu lösen, sinkt. Menschen hetzen von Ziel zu Ziel, ohne Genugtuung. Gelingt es Führungskräften hingegen, ihre Emotionen zu nutzen, können sie Menschen begeistern und ihre eigene Leistungsfähigkeit steigern.
Unsere Gedanken bestimmen unser Leben – und unseren Führungserfolg
Unsere Energie folgt unserer Aufmerksamkeit. Die amerikanische Psychologie-Professorin Ellen J. Langer führte zu diesem Thema mehrere Studien durch. Sie kam zu dem Ergebnis, dass die innere Einstellung unsere Fähigkeiten, Herausforderungen zu begegnen, dramatisch beeinflusst.
Kurz gesagt: Unsere Gedanken bestimmen unser Leben. Denn auf Basis unserer Erfahrungen haben sich diese zu Glaubenssätzen, Überzeugungen und Verhaltensmustern entwickelt. Sie wirken im Unterbewusstsein wie sich selbsterfüllende Prophezeiungen und bilden die Grundlage dafür, wie wir die Welt sehen und wie selbstsicher wir auftreten.
Den Erfolgsturbo Emotion nutzen
Die positive Nachricht: Die Neuroplastizität unseres Gehirns gewährleistet, dass unsere Gedankengänge und Glaubenssätze nicht automatisch in einer Einbahnstraße münden müssen. Wir können aus dem Hamsterrad ausbrechen. Dazu brauchen wir die Fähigkeit, unsere Ideen und Vorstellungen für uns und für andere umzusetzen und zum Erfolg zu führen.
Eine bewusste Umstellung im Kopf hin zu mehr Positivität und Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit ist dazu hilfreich. Die Kognition ist allerdings nicht der alleinige Weg hin zu einem erfüllten Leben. Ein maßgeblicher Erfolgsturbo ist unsere Emotion. Denn diese beantwortet grundlegende Fragen wie „Was macht für uns Sinn?“, „Was treibt uns an?“ oder „Was macht uns glücklich?“.
Mit Begeisterung Menschen bewegen
Jeden Tag durchlaufen wir bewusst oder unbewusst circa 600 bis 800 Mal einen konstanten Prozess. Wird dieser erst zum Hamsterrad, erkennen wir diesen recht schnell. Denn bei vielen Dingen hilft uns ein routinemäßiger, unbewusster Ablauf gewisse Tätigkeiten im Autopiloten zu erledigen.
Anders verhält es sich mit Ideen, Wünschen oder Zielen. All das sind Koordinaten in der Zukunft, die wir planen und uns setzen. Für den Weg dorthin definieren wir konkrete Maßnahmen. Das kann im beruflichen oder privaten Umfeld der Fall sein.
Haben wir unser Ziel erreicht, fühlen wir häufig eine Leere. Ohne Genugtuung hetzen wir weiter zum nächsten Ziel. Der entscheidende Faktor, um stattdessen „Glück“, „Erfüllung“ oder ein „Hurra“ zu empfinden, ist die Emotion bzw. die Grundintension. Gemeint ist damit Ihr innerer Antrieb, mit dem Sie ein individuelles Gefühl der Begeisterung gewinnen. Und das wiederum wirkt sich vorteilhaft auf Ihr gesamtes Handeln und Ihr Umfeld aus.
Emotionen machen Sprache
Unbedingt dazu gehört eine positive, motivierende und stärkende Sprache. Beobachten Sie sich selbst und hören Sie gerne auch Ihren Mitarbeiter:innen, Kolleg:innen oder Familienmitgliedern beim Sprechen zu. Fallen Ihnen bei Ihren Beobachtungen häufiger folgende Opferwörter auf?
Ich kann nicht …
Ja, aber …
Niemals …
Immer …
Ich sollte …
Wenn nur …
Dopamin wird zum Management-Tool
Grundsätzlich streben wir danach, dass wir uns bei der Erreichung von Zielen wohler fühlen. Das macht für uns Sinn. Dabei darf der Weg dorthin durchaus herausfordernd und schwer sein.
Der Kreislauf fußt auf der Emotion, welche wir als Glück, Wohlfühlen, Begeisterung beschreiben und empfinden. Verwirklichen wir unsere Grundintension, sind wir angetrieben und motiviert. Auf dem Weg dorthin benötigen und verbrauchen wir Energie. Treffen wir unsere Grundintension bei Zielerreichung, erhalten wir Energie zurück und werden dadurch gestärkt. In diesem Zustand produzieren wir Dopamin, sodass wir vollen Zugriff auf unsere mentale Kapazität haben.
Konkret bedeutet das, dass wir unser Wissen abrufen, es kreativ anwenden und andere dafür begeistern können. Produktivität, Effizienz und Vorbildfunktion steigen. Das macht Dopamin zu einem erfolgreichen Management-Tool.
Unter Adrenalin und Jammern leidet unsere Energie
Produzieren wir stattdessen Adrenalin, agieren wir reaktiv und haben nur unsere archaischen Handlungsalternativen – Flucht, Angriff oder Totstellen – zur Verfügung. Beide Hormonzustände gleichzeitig gehen nicht, nur der eine oder der andere funktioniert. Ein 0/1-Spiel.
Wenn wir Adrenalin produzieren, können wir unser Wissen in notwendigen Situationen schlichtweg nicht abrufen. Dementsprechend ist unser Führungs- und Arbeitsstil. Wir stecken im Hamsterrad, kämpfen und verkrampfen.
Auf unseren Arbeitsalltag übertragen heißt das: Jammern über unbefriedigende Situationen, den hohen Veränderungsdruck, die leidigen Mitarbeiter oder Kollegen, die fehlende Freude etc. blockieren uns. Energetisch weist die Kurve bei solchen Themen deutlich nach unten.
Das Dilemma: Wir kennen unsere Grundintension nicht.
Unser Dilemma bei der Grundintension besteht darin, dass wir diese nicht kennen und aus dem Kreislauf nicht rauskommen. Je häufiger wir versuchen, eine unbekannte Koordinate zu treffen, desto mehr liegen wir daneben. Und bei Zielerreichung setzt dann der menschliche Schutzreflex ein. Wir wollen Recht an unserem Gedankengut behalten und reden unser Leben zurecht. Dazu gehören Aussagen wie „bin zufrieden“, „war o.k.“, „kannte ich schon“, „war nicht mehr drin“. Nur, wenn wir dieses Dilemma erkennen, können wir etwas ändern.
In fünf Schritten zu Emotion und Motivation
Folgende Schritte helfen zur Identifizierung der intrinsischen Motivation und des eigenen Antriebs:
Klarheit über die eigenen, relevanten Ziele erlangen
Sich der eigenen Annahmestrukturen bewusst machen! Sprich: Wie wir uns unsere eigene innere Wahrheit schaffen
Denk-Blockaden erkennen und durchbrechen
Authentizität erreichen! Denn der Gedanke lenkt den Körper
Die persönliche Grundintension als der Schlüssel für ein erfülltes Leben erkennen!
Der Polarstern für Führungskräfte
Wer seine individuelle Grundintension, und damit seinen inneren Antreiber, findet, erhält Klarheit für sein Denken, Handeln und Fühlen. Diese Klarheit wirkt wie ein Polarstern für unser Leben. Innere Barrieren und Paradigmen lösen sich auf. Neue Handlungsoptionen entstehen.