Gebt den Videokonferenzen mehr Rhythmuswechsel!
Die aktuelle Flut virtueller Meetings wirkt bei vielen Mitarbeitenden ermüdend und frustrierend. Spult der Vorgesetzte die Agendapunkte immer nach dem gleichen Muster ab, schweift die Zuhörerschaft schnell ab. Gelingt es allerdings neuen Schwung und eine fesselnde Dynamik in die Gruppenchats zu bringen, können Führungskräfte ihren Mitarbeitenden viel mitgeben und neue Motivation in ihre Teams katapultieren.
Wenn alles digital läuft, kann es schnell passieren, dass Führungskräfte ihre Mitarbeitenden hinter den Bildschirmen verlieren. In Videokonferenzen arbeiten Vorgesetzte gegen eine begrenzte Aufmerksamkeit: Mitarbeitende schweifen ab, weil auf dem Smartphone eine wichtige Nachricht reinflattert, nebenbei andere Dinge erledigt werden, der Sound schlecht ist oder die Übertragung mal wieder hakt. Hinzu kommt, dass der Erinnerungseffekt wesentlich geringer ist, wenn haptische Eindrücke als Gedankenstütze fehlen. Ist die Präsentation dann auch noch ermüdend, gehen die Inhalte verloren. Die Arbeitsleistung lässt nach, die Motivation sinkt.
Wie können Führungskräfte also neuen Schwung in virtuelle Meetings bringen und sich die digitalen Medien dabei zunutze machen? Sicherlich nicht, wenn sie immer wieder dieselben erprobten Rituale abspulen, in denen sie es sich seit über einem Jahr bequem gemacht haben.
Es ist der Überraschungseffekt und der Rhythmuswechsel, der ein Publikum wachhält und – auch über eine längere Dauer – am Ball bleiben lässt. Führungskräfte müssen hinter der Webcam bewusster performen als im Face-to-Face-Kontakt, damit die Motivation im Team nicht flöten geht. Mit einigen wenigen Impulsen können Teamleader und Geschäftsführer:innen mehr Lebendigkeit in ihren virtuellen Auftritt bringen.
Ein Bild macht komplexe Inhalte verdaulich
Ein Bild stärkt das gemeinsame Verständnis. Wenn Worte häufig schnell an uns vorbeiziehen, bleibt eine Visualisierung einfach besser in Erinnerung. Im Grunde fungieren visuelle Darstellungen wie ein Anker, sie bleiben im Kopf und man kann schneller darauf zurückgreifen. Gerade bei komplexen Sachverhalten haben Fotos oder Illustrationen die Kraft, Dinge einfach zu erklären und Informationen übersichtlich zu clustern.
Hinzu kommt, dass der Rhythmuswechsel von Wort zu Bild nicht selten eine willkommene Abwechslung in monotonen Videomeetings bietet. Der Medienmix erhöht die Spannung. Möglichkeiten sind die Einbindung von Filmen, Fotos, Illustrationen oder auch Graphic Recordings, die schwer verdauliche Inhalte in kompakten Darstellungen vereinfacht wiedergeben und sich nachhaltig ins Gedächtnis einbrennen.
Reflexionsräume steigern den Erinnerungseffekt
Die Musik macht es uns vor. Zwischen den Sätzen einer Sinfonie kommt die plötzliche Stille. Eine kunstvolle Pause, die uns die Möglichkeit gibt, das Gehörte in uns nachhallen zu lassen, aber auch Spannung erzeugt – auf das, was noch kommt.
Nicht nur in der Musik sind Pausen ein sinnvolles Gestaltungselement. Auch bei Videokonferenzen ist es sinnvoll, Zeit zu schaffen, den nötigen Reflexionsraum zu geben und diesen als Spannungsmoment zu nutzen – auch wenn das Schweigen für den Redner oder die Rednerin oft nur schwer auszuhalten ist. Hat das Publikum Zeit, die Dinge im Kopf noch einmal durchzuspielen und sich damit auseinanderzusetzen, wird der Erinnerungseffekt größer sein.
Der Ton macht die Videokonferenz
Viele Führungskräfte haben es sich in ihrer digitalen Teamführung bequem gemacht. Mit Blick darauf, dass hybride Arbeitsstrukturen bleiben werden, ist es allerdings an der Zeit, die Qualität der Videokonferenzen neu zu justieren Über unsere eigene Stimme können wir unglaublich viel Atmosphäre in eine Videokonferenz bringen. Spricht ein Redner oder eine Rednerin konstant in derselben Tonlage – ohne Betonung, ohne Pause oder Dramaturgie – fällt es uns automatisch schwerer, auf Dauer zuzuhören. Meist laufen die Worte irgendwann wie Hintergrundmusik an uns vorbei, unsere Gedanken sind aber ganz woanders. Das geht auch anders. Über ihre Stimme können Menschen ihre Zuhörerschaft einladen, nachzudenken und einen Sog entstehen zu lassen.
Das digitale Publikum über verschiedenste Tools aktivieren
Videokonferenzen machen einen Großteil des Arbeitsalltags in Unternehmen aus. Führungskräfte sollten daher in der Lage sein, das Zubehör ihres Konferenz-Tools optimal auszuschöpfen. Schon ein Wechsel der Bildoberfläche bringt Lebendigkeit in langwierige digitale Meetings.
Über interaktive Whiteboards oder thematisch gegliederte Breakout-Sessions können Ideen gemeinsam ausgearbeitet werden. Weitere Möglichkeiten, Mitarbeitende aktiv einzubinden, sind beispielsweise Befragungen, die statistisch ausgewertet werden. Die technische Infrastruktur für die verschiedensten interaktiven Möglichkeiten bieten Tools wie Miro-Board, Mentimeter oder WonderMe.
Fazit: Der Rhythmuswechsel macht Video-Meetings lebendig
Möglichkeiten, Mitarbeitende in Videokonferenzen aktiv einzubinden, gibt es inzwischen viele. Dazu gehören beispielsweise die Nutzung verschiedener Tools oder ein abwechslungsreicher Medienmix aus Wort, Bild und interaktiven Sessions. Am Ende geht es um den optimalen Rhythmuswechsel, der das Publikum wachrüttelt und ein Meeting lebendig werden lässt. Brechen Sie das Muster, seien Sie mutig und versetzen Sie sich in Ihr Publikum!
Das hybride Arbeitssetting wird bleiben. Die Qualität von Videokonferenzen braucht daher ein neues Level. Was Sie neben dem Rhythmuswechsel noch tun können, um Ihre digitale Präsenz zu verbessern, erfahren Sie in unserem Artikel „Was tun gegen Zoom-Müdigkeit?“.